Die Bücher meiner Mutter
Ein Leben zwischen Katz‘ und Maus?
Meine Mutter und ich.
Ein Leben zwischen Katz‘ und Maus und akzeptierter Zusammengehörigkeit. Aber auch verstehender Verbundenheit. Ich bin mir sicher, auch du kennst solche Konstellationen. Entweder von dir selbst oder aber aus den Berichten von Bekannten und Freunden.
Gegenseitige Verletzungen
Meine Mutter und ich. Zwei Leben, die geprägt waren von einem permanenten Auf und Ab. Wir haben uns gegenseitig verletzt. Ja, auch gedemütigt. Und dann sind wir wieder aufeinander zugegangen. Irgendwie hat die gegenseitige Ablösung nie wirklich geklappt. Mit 13 bin ich dann von zuhause abgehauen. Ich glaube, dass es für eine Mutter nichts Schlimmeres gibt, als wenn das eigene Kind plötzlich spurlos verschwunden ist. Und wenn sich dann herausstellt, dass das Absicht war, dann kommt die Kränkung noch dazu. Ich könnte noch viele Begebenheiten aus dem Leben von meiner Mutter und mir erzählen… Früher hätte ich es gemacht. Aber heute tue ich es nicht mehr. Aus Respekt. Aus Respekt vor meiner Mutter. Und aus Respekt vor mir. Und auch aus Respekt vor unserer Beziehung, die sich in den letzten Jahren entwickelt hat.
Gegenseitiger Respekt
Seit vielen Jahren fahren wir einmal im Jahr gemeinsam in den Urlaub. Meine Mutter und ich. Und mein Sohn. Ich habe meine Mutter in meine eigene Mutter-Kind-Beziehung reingelassen. Eingeladen. Ja, Sie hilft und ermöglicht mir, dass ich meinen Job tun kann. Aber: sie lernt auch. Sie lernt, wie respektvoll ein Umgang zwischen Mutter und Kind sein kann. Und welche Fragen ich meinem Sohn stelle. Wie ich mit ihm umgehe.
Und irgendwann waren sie dann da. Die Gesten meiner Mutter. Die Gesten des Verständnisses und des aufeinander Zugehens. Sie schenkt mir Bücher, die mich zutiefst beeindrucken und berühren. Es sind keine 0815-Bücher. Es sind Bücher, die sie mit Bedacht und Botschaft auswählt. Bücher, die etwas mit mir zu tun haben. Bücher, die etwas mit ihr zu tun haben. Bücher, die etwas mit uns zu tun haben. Und sie freut sich, wenn sie sieht, dass das Buch genau das ist, was ich mir auch selbst gerne gekauft hätte. Volltreffer!
Die Bücher meiner Mutter
Alle Bücher, die meine Mutter mir in meinem erwachsenen Leben geschenkt hat, haben mich tief beeindruckt. Das Blogbild zeigt nur eine kleine Auswahl. Ganz besonders haben mich die letzten zwei Bücher berührt.
Mütter & Töchter. Wie wir wohnen und was uns verbindet. Oft schon habe ich meine Mutter beobachtet, wie sie neugierig meine Wohnungseinrichtung betrachtet und wertschätzend kommentiert. Immer mit einem Hinweis, ob sie sich das für sich auch vorstellen könnte. Ihr gefällt meine Art zu leben.
Das Haus meiner Eltern hat viele Räume: Vom Loslassen, Ausräumen und Bewahren. Als sie es mir an Ostern stolz geschenkt hat, konnte sie sich ein auffordernder Hinweis samt verschmitztem Grinsen nicht verkneifen: „Du hast noch ein paar Dinge von früher auf dem Dachboden rumstehen!“
Verstehen und Verständnis– der Weg zueinander
Meine Mutter und ich. Nach vielen Jahren der Entfremdung hat sie sich vor einiger Zeit auf den Weg gemacht, mich zu verstehen. Auf dem umgekehrten Weg – meinen Weg zu ihr – auf dem bin ich schon seit Mitte der 90er. Seit Beginn meines Psychologiestudiums. Sich gegenseitig zu verstehen, Wege zueinander aufzeigen und zu gehen, aber auch Verständnis zu zeigen, wenn sich eine von uns in bestimmten Bereichen nicht verändern möchte – so sieht eine respektvolle Mutter-Kind-Beziehung aus. Auch wenn die Mutter 80 ist und die Tochter 50. Kind ist ‚man‘ sein Leben lang. DANKE Mama DANKE, dass es dich gibt.
PS – Postskriptum
Welches Buch würdest du dir selbst schenken, angenommen du wärst deine eigene Mutter?
Und was willst du dir gegenüber dann damit zum Ausdruck bringen?
Denk‘ mal drüber nach….
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