Für Träume ist es nie zu spät.
Zeit ist dein kostbarstes Gut!
„Zeit ist dein kostbarstes Gut!“ Das ist eine der Kernbotschaften in meinen Vorträgen. Und jeder, der diese Aussage hört, wird für sich sagen: „Stimmt!“. Aber nur ganz wenige spüren auch innerlich die Bedeutung dieses Satzes. Und noch weniger Menschen leben danach.
Ein Zollstock und die magische Zahl 82
In meinen Coachings versuche ich, den Menschen ein inneres Abbild für diese Aussage und für die noch zur Verfügung stehende Lebenszeit zu geben. Das mache ich über meinen Veränderungs-Zollstock. Wenn du nämlich bei einem Zollstock 4 Elemente aufklappst, dann steht auf der einen Seite die Zahl 1und auf der anderen die Zahl 82. So alt werden wir Frauen derzeit durchschnittlich in Deutschland. Zumindest die, die in der Mitte ihres Lebens stehen. Unsere Jungs haben Pech gehabt. Sie haben roundabout 4 Jahre weniger als wir Mädels. Und dann lasse ich den Finger auf die eigene Alterszahl legen und frage die Menschen: „Wieviel Zeit hast du noch zur Verfügung. Was würdest du gerne im Leben mal noch machen? Wann willst du das tun? Und…. Bist du dann noch gesund genug, um es zu tun?“
Soweit meine einleitenden Worte … jetzt aber zum Film Edie
Edies (sprich Idi) Lebenszeit ist eigentlich schon abgelaufen. Zumindest laut Zollstock. Sie ist 83. Nach dem Tod ihres Mannes lebt sie 3 Jahre vor sich hin und soll dann ins Altersheim. Beim Auflösen ihrer Wohnung entdeckt sie eine Postkarte von ihrem Vater. Auf dieser ist der Berg Suilvan (gälisch: Sula Bheinn) zu sehen. Ihr Vater schreibt ihr, dass er sich darauf freut, diesen Berg im Norden Schottlands – in den Highlands – eines Tages gemeinsam mit seiner Tochter zu besteigen. Ihr könnt es euch denken: es wird niemals dazu kommen. Der Vater stirbt, Edies Leben an der Seite ihres ungeliebten Mannes nimmt pflichtbewusst seinen Lauf und über die Zeit vergisst sie diesen Traum. Und auch sich selbst.
Ein vorhersehbarer Film?
Viele Kritiker haben diesen Film nicht gut bewertet. Zu vorhersehbar und klischeehaft wäre er. Ich bin da anderer Meinung. Ja, er ist vorhersehbar. Ja, er bedient Klischees. Aber: wer lebt denn diese Klischees? Doch die meisten von uns! Oder etwa nicht? Wir arrangieren uns mit unseren Leben und verschieben unsere Träume auf später. Schließlich haben wir ja gerade „keine Zeit!“. Da sind wir in Wirklichkeit nicht viel besser als die Generationen vor uns, die mühsam auf ihren 2-Wochen-Urlaub im Jahr gespart und hingefiebert haben. (Eine gelungene Filmkritik mit Interviews mit den Schauspielern findest du hier)
Als Edie die Postkarte verbrennen – also ihren Traum aufgeben will – holt sie die Postkarte wieder aus dem Feuer. Und dann beginnt die eigentliche Geschichte. Edies mutiger Weg auf den Sula Bheinn. Gegen die Bedenken der anderen. Und vor allem gegen ihre eigenen. Und so manchesmal erschrickt sie vor ihren eigenen Mut. Will aufgeben. Aber es wird ihr gelingen! Sie wird ihn besteigen. So viel sei an dieser Stelle verraten. Am Ende des Films wird sie dort oben stehen. Angekommen bei ihrem Traum! Angekommen im Leben. Angekommen bei sich selbst.
Die Schauspieler haben meine Seele berührt.
Der Film dreht sich eigentlich nur um Edie (glaubwürdig und lebensnah gespielt von Sheila Hancock, die 1933 geboren wurde). Und um Jonny, den Edie in der schottischen Highland-Hauptstadt Inverness zufällig kennenlernt. Jonny (liebevoll und charmant gespielt vom schottischen Schauspieler Kevin Guthrie) gibt der egozentrischen Alten Obdach für eine Nacht, bringt sie in puncto Ausrüstung auf den neuesten Stand und wird zudem ihr persönlicher Fitness Coach. Und freilich auch Bergführer. Denn irgendwie muss Edie ja hoch auf den Sula Bheinn kommen. Ich fand‘ die Beiden großartig. Sie haben es geschafft, dass ich mit ihnen gelacht und gefühlt habe. Vorhersehbarkeit des Films hin oder her. Es braucht nicht immer eine raffinierte Wendung. Von denen gibt’s schon genug im wahren Leben…
Mein ganz persönliches Fazit
Sowohl die darstellerischen Leistungen als auch die atemberaubend schönen Bilder der schottischen Highlands haben mich überzeugt. Das ist mein Schottland. So wie ich es kenne und von ganzem Herzen liebe. Der Bheinn Sula liegt in einem fast menschenleeren Moorgebiet in Assynt in den nordwestlichen Highlands. Er gehört zu den sogenannten Grahams. Denn nur Berge, die höher als 3000 ft (914,4 m) und deren Berggipfel eine ‚gewisse Eigenständigkeit‘ aufweisen, zählen zu den weltbekannten schottischen Munros. … Aber entschuldigt …Ich verliere mich im Detail, in Schottland…
Was ich euch damit sagen will: bewahre deine Eigenständigkeit … und leben deine Träume! Wenn nicht jetzt, wann dann? Wieviel Zeit hast du noch laut Zollstock? Und falls du Widerstände in dir oder in deinem Umfeld hast, dann empfehle ich dir: coache dich selbst. Wie die Edie. Im Film. Sie hat es aus sich heraus geschafft, ihren Weg zu gehen. Und mal ehrlich: ich glaube, dass die Schauspielerin Sheila diese Reise genossen hat. Jeden Schritt. Immerhin ist auch sie – zumindest laut Zollstock – am Ende ihres Lebens.
PS – Postskriptum
Denk‘ mal drüber nach ….
Quellenhinweis: Kinoplakat https://www.critic.de/film/edie-fuer-traeume-ist-es-nie-zu-spaet-13017/bilder/
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